Kaunas

Diese Stadt mit reicher Vergangenheit ist zwischen den beiden Weltkriegen die Hauptstadt Litauens gewesen. Kaunas liegt am Zusammenfluss der beiden größten Flüsse Litauens, Neris und Nemunas, in der Nähe des Kaunas Reservoirs. Die strategisch günstige Lage am Schnittpunkt mehrerer Hauptverkehrswege hat bereits ab etwa 2.000 v.Chr. erste Siedlungen angelockt; die Gründung der Stadt soll 1030 erfolgt sein. Mit der Blütezeit des Handels im 15. Jahrhundert gewann Kaunas an Bedeutung und wurde im Jahr 1441 Mitglied der Hanse. Aufgrund seiner Wichtigkeit wurde Kaunas im Verlauf seiner Geschichte immer wieder angegriffen – vom Deutschen Orden, von Schweden, Russen und sogar von napoleonischen Armeen. Dessen ungeachtet ist die Stadt sehr um die Pflege ihres historischen Erbes mit zahlreichen Denkmälern und anderen bedeutenden Schauplätzen bemüht. Kaunas hat außerdem eine jüdische Vergangenheit: Vor dem Zweiten Weltkrieg machte die jüdische Gemeinde in Kaunas etwa 25 % der Bevölkerung aus.

Panoramatour Kaunas. Auf dieser Tour sehen wir den Platz der Regierung und einige der wundervollen Kirchen der Stadt – wie beispielsweise die Neobyzantinische Kirche des Erzengels Michael und Auferstehungskirche mit herrlichem Blick auf die Stadt. Nach einem Stopp auf der geschäftigen Laisves Aleja (Straße der Freiheit), der Hauptstraße in der Nähe der gotischen Gertrude Kirche, gehen wir weiter in Richtung Altstadt. Hier sehen wir die schönsten Bauten der Stadt: die Vytautaskirche, eine der ältesten Kirchen der Stadt, das gotische Haus der Perkunas, die barocke Stadthalle, das Georgskloster, die Franz Xaver Kirche sowie die Basilika der Kathedrale von Kaunas, das größte gotische Gebäude in Litauen. Schließlich werfen wir noch einen Blick auf das majestätische Schloss von Kaunas, einen erst kürzlich restaurierten Bau aus dem 14. Jahrhundert.

Besuch des Pazaislis Klosters. Dies ist der größte Klosterkomplex Litauens und das landesweit beste Beispiel für die Kunst des Barock. Erbaut wurde das Kloster im 17. Jahrhundert vom Orden der Kamaldulenser, der Entwurf stammt von italienischen Architekten. Von den russischen Behörden im 19. Jahrhundert geschlossen, wurde das Kloster später zu einer orthodoxen Kirche umfunktioniert. Als Litauen 1920 unabhängig wurde, wurde die so gut wie vollständig zerstörte Kirche an die Katholiken zurückgegeben. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzten die sowjetischen Besatzer die Kirche für verschiedene Zwecke, unter anderem als Psychiatrische Klinik und als Museum. Als Litauen 1991 seine Unabhängigkeit zurückbekam, wurde das Kloster vollständig renoviert und erneut den Katholiken übergeben. Im Sommer findet hier ein berühmtes Musikfestival statt.

Besuch des Freilichtmuseums Rumsiskes. Dieses Museum im Kaunas Reservoir Regional Park liegt direkt am Wasser in einer überwältigenden Landschaft. Mit 140 authentischen Häusern und Höfen ist es eines der größten Freilichtmuseen Europas. Die Mehrzahl der aus allen Regionen Litauens stammenden und hier ausgestellten Gebäude ist aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Viele der Bauten haben noch ihre vollständige Innenausstattung mit Werkzeugen, Möbeln und Dekoration. Die Häuser sind entweder freistehend oder zu kleinen Dörfern und Städten zusammengefasst – der Besucher lernt somit auch die Unterschiede zwischen verschiedenen Siedlungsformen kennen. Viele traditionelle Tätigkeiten werden in und vor den Häusern gezeigt und jedes Jahr finden folkloristische Veranstaltungen statt.